IDoc zu XML – in wenigen Schritten

Man konnte förmlich schon den roten Kopf des Kunden aus der Telefonleitung hören, als er sich mit angestrengt ruhiger Stimme erneut beschwerte: „Nein, und wieder nein … wir senden Ihnen die Daten korrekt!“ Seit Tagen musst sich Jacques mit dem Kunden auseinandersetzen und versuchte den Fehler in der IDoc-Schnittstelle zu klären. Aus Jacques‘ Sicht war der Fehler banal: Die EAN wurde im IDoc im falschen Feld übermittelt. Doch so sehr sich Jacques anstrengte, der Kunde wollte oder konnte ihn nicht verstehen. Doch dann hatte der Kunde die entscheidende Idee und sagte: „Schicken Sie mir doch einfach den Datensatz per Mail – wie Sie ihn empfangen haben – dann schauen wir ihn uns mal an.“

So sehr die Idee gut war, stand Jacques etwas verloren vor den aufgelegten Telefonhörer und fragte sich, wie er das IDoc per Mail senden sollte. Ein Auszug per Tabelle EDID4 oder per WE19 waren nicht wirklich sinnvoll. Und auch der Auszug des IDocs per Druckfunktion aus der WE02 würde nicht das Gelbe vom Ei sein … doch was super wäre: XML!

 

Doch wie erstellt man aus einem IDoc eine XML-Datei – nichts einfacher als das:

 

#1 Ermittle die Nummer des IDocs, das ins XML-Format konvertiert werden soll (WE02, BD87, …)

#2 Ruf die Transaktion SE37 auf und gib den Funktionsbaustein IDOC_XML_TRANSFORM ein (ausführen per F8)

#3 Im nächsten Screen im Feld DOCNUM die IDoc-Nummer eingeben und ausführen (F8)

#4 Y eso es todo … die IDoc-Daten werden im XML-Format dargestellt 😉

#5 Jetzt einfach alles markieren, kopieren und und in einen Editor einfügen und sichern.

 

cu, Isa.

 

 

TADIR – Die einzige Tabelle, die man in SAP kennen sollte.

Im SAP gibt es die Tabelle TADIR, die mit dem unspektakulären Namen „Katalog der Repository-Objekte“ daherkommt – doch diese Tabelle hat es in sich. In dieser Tabelle sind alles Transaktionen, Tabellen, IDocs, Felder, Programme und vieles mehr abgelegt. Doch natürlich ist es zunächst keine große Leistung, dass diese Objekte in der TADIR enthalten, denn man kann Transaktionen (TSTC), Tabellen (DD02L), IDocs (EDMSG), etc. auch in anderen Tabellen nachschauen.

Doch die TADIR bietet den Vorteil, dass die enthaltenen Objekte gruppiert bzw. kategorisiert sind. Somit kann man einfach über den Tellerrand schauen und zusammenhänge Tabellen oder Transaktionen ermitteln. Im folgenden ein kleines Beispiel:

# Du nutzt die Customizing-Transaktion VOV8 „Pflege der Auftragsarten“

# Jetzt willst du ermitteln, welche weiteren Transaktionen zur VOV8 gehören

 

Hier kurz das Vorgehen skizziert wie kann die TADIR effektiv nutzt:

# Ruf die Tabelle TADIR per SE16N an

# Gib in das Feld Objektname VOV8 ein und führ die Selektion aus

# Jetzt kopiere folgende Daten auf den selektierten Eintrag heraus

## Objekttyp (hier TRAN)

## Pakte (hier VA0C)

# Jetzt gehe zurück zum Selektionsscreen und selektiere nur nach den Objekttyp=TRAN und Paket=VA0C

# Nun sieht du alle Transaktionen, die mit der VOV8 zusammenhängen

 

Dieses Vorgehen kannst du mit Transaktionen, Tabellen, IDocs und vielen weiteren Objekten durchführen.

* Bei der Selektion von Tabellen muss man darauf achten, dass man mit dem Obejekttyp TABL auch Strukturen selektiert

 

cu, Isa.

 

 

 

 

5 Gründe warum jeder SAP-Berater einen Blog schreiben sollte.

Geschafft … das ist mein 100. Beitrag in diesem Blog. Meinen ersten Beitrag hatte ich am 27.05.2015 veröffentlicht – Der ultimative SD-Überblick anhand von 23 Funktionen. Damals war die Idee des Blogs eine Dokumentation von interessanten Tipps und Tricks zum Thema SAP-Beratung zusammenzustellen – und die Zielgruppe war ich selber, d.h. es sollte zunächst nur einen Doku für mich sein. Doch mit der Zeit bemerkte ich, dass (dank Google) immer mehr Leser auf meinen Blog zugriffen und ich entschied mich regelmäßig einen Beitrag zu verfassen – also habe ich ab 2018 anfangen jede Woche einen Beitrag zu schreiben – und nun sind es tatsächlich 100 geworden.

In dieser zeit habe ich wirklich sehr viel gelernt, und kann jedem nur empfehlen auch einen Blog zu schreiben – Themen gibt es ja genug. Im folgenden habe ich die wichtigsten Aspekte mal zusammengestellt, warum jeder SAP-Berater einen Blog schreiben sollte:

 

1.) Du lernst interessante Menschen kennen

Seit dem ich meinen Blog schreibe, werde ich von sehr vielen Kollegen angeschrieben – leider kann ich nicht immer direkt zurückschreiben. Aus diesen Kontakten hat sich mit der Zeit ein kleines aber feines Netzwerk ergeben, auf das ich immer wieder gerne zurückgreife.

 

2.) Du bist top informiert, welche Entwicklungen sich im Bereich SAP ergeben

Seitdem ich diesen Blog schreibe, halte ich meinen Augen und Ohren doppelt so weit auf, um neue Features, Funktionen oder Themen im SAP-Bereich erfahren. Es ist einfach ein Stück der Jäger in mir geweckt, da ich möglichst über interessante Themen berichten will. Und dieses hilft mir auch in meiner täglichen Arbeit weiter, da ich beim Kunden immer wieder mit neuen Themen auftrumpfen kann.

 

3.) Du lernst das SAP-System immer besser kennen

Vielfach schreibe ich über Funktionen/Themen, mit denen seit Jahren arbeite – bspw. Nachrichtenfindung. Hierbei ist mir aufgefallen, dass ich bei der Recherche zu solchen Themen immer wieder neue Features entdecke, die mir bis dahin nie aufgefallen waren. Diesen Aspekt des Blog-Schreibens finde ich für meine tägliche Arbeit am besten, da ich immer wieder Features zu Funktionen entdecke – und das hilft in der Praxis wirklich.

 

4.) Du wirst immer besser im Schreiben und Präsentieren

Ich kenne leider keinen SAP-Berater, der wirklich gerne dokumentiert – und ich gehöre dazu. Aber wir wissen alle, wie wichtig Dokumentation sein kann – gerade wenn sie fehlt. Das Schreiben des Blogs hat mir eine enorme Entwicklung in meinen Dokumentation-Skills gebracht – dies bedeutet nicht, dass ich mittlerweile gerne dokumentiere, aber es fällt mir viel leichter.

 

5.) Du hast einen kleinen Bonus in neuen Projekten

Leider hatte ich bis jetzt nicht das Glück, dass ich wegen meines Blogs einen Projektangebot bekommen habe. Auch wenn mein Blog aktuell ca. 50.000 Zugriffe im Monat hat, ist wohl die Bekanntheit für direkte Projektanfragen noch zu gering. Doch habe ich  in letzter Zeit die Erfahrung gemacht, dass der Blog neben meinem obligatorischen CV immer einen Plus bei der Vorstellung meiner Person in neuen Projekten bedeutet.

 

cu, Isa.

 

P.S.: Neben diesem Blog arbeite ich aktuell parallel an einem kleinen Nachschlagewerk, in dem ich die Themen aus dem Blog als Printversion anbieten will. Ich weiß nicht wann es fertig sein wird. Aber sobald es eine Version gibt, werde ich ich euch hier informieren.

 

Geheime SAP-Transaktionen – leider gibt es sie nicht, aber …

Aus der Auswertung der Suchanfragen auf meinen Blog sehe ich, dass vielfach nach geheimen SAP-Transaktionen gesucht wird. Wie im Titel schon erwähnt, gibt es keine geheimen SAP-Transaktionen; im Gegenteil, SAP geht hier – wie üblich – sehr transparent vor und alle Transaktionen sind in System sehr einfach ermittelbar. Im folgenden 7 Ansätze um SAP-Transaktionen zu ermitteln:

 

1. Transaktionen im Menü einblenden

Der einfachste Ansatz SAP-Transaktionen zu ermitteln ist es, die Transaktionen im SAP-Menü darzustellen; hierzu musst du einfach folgende Einstellungen durchführen:

#1 Über die Menüleiste: Zusätze -> Einstellungen

#2 Im Pop-Fenster die Option „Technische Namen anzeigen“ aktivieren und mit Enter bestätigen

#3 Nun werden im Menü die Transaktionen dargestellt; bspw. VA03

 

2. Transaktionen im Customizingpfad darstellen

Vergleichbar zum SAP Easy Access Menü kann man sich auch im Customizing die Transaktionen für die einzelnen Customizingpunkte darstellen lassen:

#1 Customizing aufrufen (SPRO + F5)

#2 Über die Menüleiste IMG-Aktivitäten darstellen: Zusatzinformation -> Zusatzinformationen -> Schlüssel anzeigen -> IMG-Aktivität

Jetzt werden in der Spalte „Zusatzinformationen“ zu den Customizingpunkten die IMG-Aktivitäten dargestellt. Hier bilden vielfach die letzten 4 Stellen die Transaktion zum Customizingpunkt.

Wichtig: Leider gilt dies (letzte 4-Stellen-Regel) nicht bei allen Customizingpunkte.

 

 

3. Kenne die Transaktion SE93

Die wichtigste Transaktion zum Thema Transaktionen innerhalb SAP ist die „SE93 – Transaktionspflege“. Mit der SE93 werden Transaktionen angelegt und verwaltet. Letztlich kann man mit der SE93 einfach nach Transaktionen zu suchen; ich nutze die SE93 intensiv für die Suche nach Z-Transaktionen, die mir vielfach nicht merken kann. Beispielsweise suche ich nach der Transaktion ZABC_FAKTURA_CHECK. Hier einfach die Bestandsteile der Transaktion ins Feld Transaktionscode innerhalb der SE93 eingeben mit Sternen eingeben und F4 drücken -> prompt wird die Transaktion gefunden:

 

 

4. Alle Transaktionen als Liste darstellen

Wie fast alles in SAP sind auch Transaktionen in Tabellen abgelegt. Die zentrale Tabelle, wo du wirklich alle Transaktionen findest ist die TSTC. Einfach SE16N aufrufen und die Tabelle TSTC eingeben; nun einfach alle Transaktion suchen, die mit V anfangen:

 

 

5. Nutze Bereichsmenüs

Ein weiterer guter Ansatz, um Transaktionen in SAP zu finden, ist die Nutzung von Bereichsmenüs – bspw. die WEDI (alle Transaktionen zu IDocs). Welche Bereichsmenüs in SAP vorhanden sind und wie man sie nutzt, hatte ich hier ausführlich erklärt:

# Wie SAP-Bereichsmenüs dein Leben retten können

 

 

6. Thematisch zusammenhängende Transaktionen ermitteln

Ein wirklich effektiver Ansatz um thematisch zusammenhängende Transaktionen zu ermitteln ist die Nutzung der Tabelle TADIR. Beispielsweise willst du alle Transaktionen ermitteln, die zur Transaktionen „VF01 – Faktura anlegen“ gehören:

#1 Ruf die Tabelle TADIR mit der Transaktion SE16N auf

#2 Selektiere die Transaktion VF01 (Objekttyp=TRAN und Objektname=VF01) und ermittelte das Paket zur VF01.

 

 

#3 Jetzt zurück zum Selektionsscreen der SE16N zur Tabelle TADIR und alle Transaktionen (Objekttyp=TRAN) zum Paket=VF ermitteln:

 

#4 Et voila … nun hast du eine Liste aller Transaktionen, die thematisch mit der VF01 zusammenhängen …

 

7. Letztlich … siehe in der Statusleiste nach

Natürlich kannst du auch immer in der Statusleiste (rechts unten) des GUI nachschauen, in welcher Transaktion du dich befindest:

 

cu, Isa.

 

 

SD-Auftragsanlage – eine fast nicht meisterbare Herausforderung

Die Anlage eines SD-Auftrag im SAP ERP ist im Prinzip sehr trivial und mit wenigen Klicks erledigt:

#1 Transaktion VA01 aufrufen

#2 Auftragsart eingeben (TA) und Enter

#3 Auftraggeber (bspw. 81) eingeben

#4 Material (bspw. PC LUX) eingeben

#5 Menge (bpsw. 1) zum Material eingeben

# Sichern – Fertig!

SD-Auftragsanlage
SD-Auftragsanlage

Auch die weiteren Schritte, um einen kompletten Prozesszyklus durchzuspielen, ist schnell erledigt:

# Lieferung anlegen – VL01N

# Evtl. der WM, EWM, ext. WM oder per VL02N kommissionieren

# Warenausgang buchen – VL02N

# Abschließend Lieferung per VF01 fakturieren

 

… die Herausforderung und wie man sie meister …

Doch die große Herausforderung – vor der ich in jedem neuen SAP-SD-Projekt stehe – ist es, in einem unbekannten System einen Auftrag anzulegen. Stammdaten können sich schnell ändern und auch Systemeinstellungen sind nicht in Stein gemeißelt; die richtige Auswahl der 3 Kriterien (Auftragsart/Auftraggeber/Material), die zur Auftragsanlage nötig sind, kann hier zu einer fast unüberwindbaren Hürde werden.

 

Hier kannst du einfach wie folgt vorgehen, um schnell mal einen Prozess im System durchzuspielen – hier lautet das Prinzip: Einfach von Hinten aufrollen:

 

# Suche per SE16N und der Tabelle VBRK Fakturen mit der Fakturaart F2 oder ZF2, die in den letzten Tagen oder Wochen angelegt worden sind und kopiere eine Fakturanummer

# Ruf die Transaktion VF03 auf, gib die Fakturanummer ein und ruf den Belegfluss zur Faktura auf

# Nun springst du einfach vom Belegfluss in den Auftrag und hast alle Daten verfügbar, mit dem du deinen Auftrag und auch die weiteren Belege anlegen (wahrscheinlich) kannst.

 

 

cu, Isa.